Nach den Ereignissen diesen Jahres stellte sich für die Luftsportjugend Hessen die Frage: Jugendvergleichsfliegen oder am Boden bleiben? Landesjugendleiter Andre Elskamp entschied sich glücklicherweise fürs Fliegen!
Der Vorentscheid konnte also bei uns in Hirzenhain, als auch in Reinheim und Gießen stattfinden, dafür blieben weitere Runden in Hessen oder auf Bundesebene dieses Jahr aus.
Auf dem Sonderlandeplatz in HiHai fanden sich insgesamt 23 Teilnehmer aus ganz Hessen ein. 3 Piloten und 2 Pilotinnen stellten wir selbst, so viel wie schon seit einigen Jahren nicht mehr! Von unseren Freunden vom LSV Hörbach kamen zwei, um Ihr letztes Jugendvergleichsfliegen anzutreten – die Regeln erlauben das Mitfliegen von Jugendlichen bis 21 Jahren (und bis 25 mit „frischem“ Schein).
Sogar vom LSV Seilgenstadt-Zellhausen, AC Bad Nauheim und vom SFG Gedern kamen viele Schüler und Jung-Scheininhaber.
Das Wetter: Ungewohnt gut. Das gibt es sonst beim Jugendvergleichsfliegen eher nicht! Letztes Jahr auf der Amöneburg hatten wir schwüle 37°C ohne Schatten und zwei Wochen später beim Hessenentscheid in Heppenheim noch fliegbarer Nieselregen und 10°C. Dagegen war das Wetter dieses Jahr fast perfekt!
Ein wenig Probleme gab es mit dem starken Südwest-Wind, nach dem ersten Durchgang zeigte der Windmesser 18kt, das sind über 30Km/h, zum Glück drehte der Wind im Laufe des Mittags auf West und wurde schwächer und so konnten die Jugendlichen auch noch den zweiten Durchgang fliegen (üblicherweisse gibt es 3 Durchgänge, dieses Jahr Corona bedingt allerdings nur 2 Durchgänge).
Die Hirzenhainer Piloten starteten wieder wie in den letzten Jahrzehnten mit einer K8 (ein Flugzeug aus Holz und Metall, ein Flugzeug der etwas älteren Generation) und für dieses Flugzeug war der Wind schon recht stark, da der Hochdecker schon bei ca. 50Km/h abheben kann! Mit einer solchen K8 flogen auch die Kollegen aus Hörbach und Gedern.
Die Teilnehmer aus Zellhausen und Ober Mörlen (AC Baud Nauheim) flogen ihr Programm auf einer Schleicher ASK 23, auch ein Schulungs-Einsitzter, allerdings deutlich morderner. Tatsächlich ist das beim Jugendvergleichsfliegen nicht von Vorteil, da es nicht wie bei vielen Wettbewerben um Strecke oder Geschwindigkeit geht.
Die Aufgaben: Rollübungen („Flügelwackeln“), Kurvenflug, Seitengleitflug („Slip“) und als letztes die Ziellandung. Für Fehler gibt es Abzug, also ist ein zu frühes oder zu spätes Aufsetzten schnell mal 10 Punkte wert.
Weitere Besonderheit: Flugschüler dürfen und sollen teilnehmen! Gerade sie sind oft gut in diesen Disziplinen aufgehoben, da es typische Schulungsaufgaben sind.
Joline Holighaus (HiHai), die erst seit diesem Sommer alleine fliegt, berichtet:
„Ich fands echt mega cool, ich war zwar sehr aufgeregt aber nach dem 1. Flug hat sich das dann erledigt. Es war interessant zu sehen, wie das alles so abläuft weil es ja mein 1. Jugendvergleichsfliegen war und ich hatte echt viel Spaß”.
Für die Verpflegung von Teilnehmern und Helfern war den Tag über gut gesorgt. Abends gab es dann die typischerweiße Sonntags stattfindende Siegerehrung, bei dem wir mit 3 Teilnehmern unter die besten Zehn kamen (Simon Holighaus Platz 5, J.P. Schäfer Platz 7, Joline Holighaus Platz 8, Felix Beckmann auf dem 14 Platz und Michelle Holighaus auf dem 15.Platz).
Für den Hessenentscheid in Hörbach konnte man sich dieses Jahr leider nicht qualifizieren, aber hoffentlich nächstes Jahr!
Normalerweise gehört zu diesem jährlichen Event das Fliegen wie die abendliche Feier gleichermaßen dazu. Dieses Jahr konnten Feier und Übernachtung dank der Umstände des Virus nicht stattfinden.
Trotz dieser Abstriche hatten alle Teilnehmer beim Flugbetrieb, als auch am verkürzten Zusammensein viel Spaß und konnten neue Kontakte knüpfen.
Jugendleiter Jan Philipp Schäfer