Wenn die Erde drehend entgegen kommt

Richtiges Verhalten bei einem Strömungsabriss

Hiermit beschäftigten sich einige Pilotinnen und Piloten an dem Wochenende vom 30.07.2016. Gefragt war das sichere Beenden dieses Zustandes. „“Wie kommt es überhaupt zu einem Strömungsabriss?““, das ist die erste Frage. Fliegt man zu langsam, kann die Luft nicht mehr richtig am Flugzeug anliegen. Es kommt zum Ablösen der Strömung von der Oberfläche. In Folge dessen gleitet das Flugzeug nicht mehr, sondern fällt in kreisender Bewegung, Schnauze voran, in Richtung Boden. Damit man diese Situation sicher wieder beenden kann, erfordert es einige gezielte Gegenmaßnahmen. Schaut man sich die Statistik an, passieren immer noch viele Unfälle in Folge eines Strömungsabrisses. Um diese Ziffer zu verkleinern, haben es sich Tine und ihre Gruppe zum Ziel gemacht, Flugsicherheitstrainings in den Vereinen anzubieten. Hier kommen sie mit einem Segelflugzeug vom Typ „Fox“. Dieses ist ein Kunstflugzeug und ideal zum Üben dieses Flugzustandes.

Zunächst gab es für alle ein Briefing am Boden. Tine erklärte uns den Ablauf des Tages und wie die geplanten Übungen zu fliegen sind. Nachdem endlich die Wolkendecke etwas aufgelockert war, ging es auch schon los. Nach einem „“privaten““ Briefing am Flugzeug, wo Sitzposition des Pilotenschülers ausprobiert wurde und die Übung trocken gesteuert wurde, ging es  mit einem „“F-Schlepp““ gut 1300 Meter hinauf. Oben angekommen, hatten wir, die die den Fox noch nicht kannten, einige Augenblicke zeit, um uns mit dem Flugverhalten des Flugzeuges vertraut zu machen. Als die Kennenlernphase abgeschlossen war, war es die Aufgabe einen Strömungsabriss zu provozieren und diesen dann auch wieder aus zuleiten. Nase über den Horizont, Seitenruder treten und Knüppel an den Bauch, so kamen wir in den Zustand, den es aus zuleiten galt. Drehend in Richtung Boden hieß es, einen kühlen Kopf bewahren und Gegenseitenruder treten, Knüppel in Neutralstellung und abfangen. Zunächst unterstützten die Trainer verbal, bis es schlussendlich auch ohne Unterstützung klappte. Aus Sicherheitsgründen erfreuten die Trainer uns ab einer Höhe von 500 Metern mit ihren Kunstflugfiguren.

Leider machte uns das Wetter am Sonntag einen Strich durch die Rechnung. Deswegen konnte nicht jeder Pilot einen Flug ergattern und auch die anderen Übungen mussten ausfallen. Ich kann als einer der Piloten, welche einen Flug gemacht haben, sagen, dass es eine Bereicherung war. Es war etwas anderes diesen Zustand mit einem Flugzeug zu lernen, was keine Fehler zulässt. Kompliment an die Trainer für die adäquate Durchführung und das gute Training. Es ist eine Empfehlung für alle Piloten, denn auch den Besten kann es einmal helfen, aus einer Situation rauszukommen, die kein gutes Ende nimmt, wenn man nicht weiß wie.